Wie viele Maler beschäftigt auch mich die Öffnung der Bildfläche in den Raum, die Möglichkeit damit auf unterschiedliche Weise zu spielen. Dieses Spiel mit Ebenen, Strukturen und Transparenzen ist sowohl in der Betrachtung wie im Prozess des Malens ausgesprochen spannend. Hinzu kommt das Experimentieren, das Ausloten der Grenzen und Möglichkeiten der Farbe als Material.
Mal steht der Dialog der Farben in durchscheinenden Schichten im Fokus, mal steht spürbar das Material von Farbe und Bildgrund im Vordergrund. Die Tondi als „shaped canvases“ sind in ihrer ungewohnten nicht viereckige Form eine spezielle Herausforderung, eine gute Grundlage um sich intensiver mit dem Material der Farbe auseinanderzusetzen und seine Grenzen auszuloten. Gleichzeitig erlaubt der Kreis das bildnerische Spiel von Fläche zu Raum mal in die konvexe Richtung zu drehen.
Grundsätzlich dürfen meine Arbeiten als Einladung zu einem inneren Dialog verstanden werden. Getreu nach Umberto Eco („opera aperta“) ist es der Betrachter, der das Werk vervollständigt. Seine Interpretation ergänzt es, er bringt seine eigenen, persönlichen Erfahrungen und seine momentane Verfassung mit. Dadurch belebt der Betrachter das Werk immer wieder neu, manchmal durchaus anders. So kann das Werk zum Ausgang einer Kontemplation werden, zu einem Moment körperlicher Ruhe in dem der Geist gedanklich wandert im Nachdenken über die eigenen Positionen, Überzeugungen, Möglichkeiten, Handlungsweisen.
The core of my artistic work is color painting. The confrontation with color and space, with the physical presence of the paint on the surface is the counterpart for widening the dimensions visually and mentally. The material shall add a tension, an expression, the sensation of a geographical living space. It is an invitation to a contemplated optical reception, an opportunity to a thinking act, reflecting the self, who we are, what we do and what surrounds us. The landscapes on my canvases are therefore human, made by us, as painter and as viewer.